Im Mittelalter war die Stadt von einem Graben und einem doppelten Mauerring umgeben. Acht Tore und mehrere Basteien schützten die Einwohner der Hauptstadt von Polen.
Das Haupttor der Stadt wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet. Über dem Eingang sehen wir das Wappenschild von Polen – den Weißen Adler, von der Stadtseite dagegen in einer Nische – der Heilige Florian, der erste Schutzpatron der Stadt, dessen Reliquien in dem Wawel Dom ruhen. Zu beiden Seiten des Tores sind noch die einstigen Wehrmauern und Türme sichtbar: Posamentierer-Bastei, Tischler-Bastei und Zimmerer- Bastei. An dem Florianstor können wir die einzigmalige Gemäldegalerie sehen – hier verkaufen die Studenten der Akademie der Schönen Künste ihre Werke. Von da ist es nicht mehr weit zu dem berühmten Czartoryski-Museum, das eine wertvolle Gemälde-Sammlung verbirgt unter anderem „Die Dame mit dem Hermelin“ von Leonardo da Vinci und „Die Landschaft mit dem barmherzigen Samariter“ von Rembrandt van Rijn.
Die Hauptstrasse der Stadt trägt diesen Namen seit dem Mittelalter. Wir gehen an interessanten Bürgerhäusern vorbei, mit gut erhaltenen architektonischen Motiven wie Renaissance-Portale, Hauswappen, Innenhöfen, durch die geöffneten Fenster kann man gut erhaltene Holzbalkendecken aus dem 16. Jahrhundert erblicken, die unverändert bis in unsere Tage geblieben sind.
In Polen wohl die bekannteste Synagoge verdankt ihren Ruhm dem Festival der jüdischen Kultur, das jährlich hier mit einem Konzert anfängt. Im 19. Jahrhundert die progressiven Juden beschlossen die Tempel-Synagoge für die jüdische Jugend und Intelligenz zu errichten. Die Grundsätze für Gottesdienste, die hier abgehalten wurden, formulierten deutsche Gelehrte und Rabbiner. Man hat viele Neuheiten, wie Orgelmusik, Gesang oder Predigten von gebildeten Akademikern in Nationalsprachen eingeführt. Neben der Remuh-Synagoge, werden heutzutage auch in der Fortschrittlichen Synagoge Gottesdienste abgehalten. Bei der Innenbesichtigung haben Sie die einmalige Möglichkeit sich die Torarollen anzuschauen, die hier in der Arche aufbewahrt werden.
Dieser gotische Komplex ist eine Stiftung für die im 13. Jahrhundert eingetroffenen Mönche – Fratres minoris. Das heutige Kircheninnere geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Die Polychromie im Presbyterium und Querschiff führte Stanisław Wyspiański aus, sie zeigt ungewöhnliche Pflanzenmotive und figurale Kompositionen. Wyspiański schuf auch die Glasmalereien im Presbyterium (Salomea, Franziskus, Vier Elemente) und Hauptschiff der Kirche (Gott Vater). Diese Werke sind die glänzendsten Beispiele der polnischen Sezession. Den Kreuzgang des Klosters schmückt eine wertvolle Porträtgalerie der Krakauer Bischöfe sowie auch Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert.
Besichtigung: 10.00 – 18.00, während Gottesdienstes geschlossen
Nachdem das Ghetto eingerichtet worden war, wurde das ganze Gelände mit einer Mauer mit charakteristisch abgerundeten, Mazewen ähnlichen Rundbögen umringt. Das Haupttor wurde mit einem Davidstern versehen. Einige Fragmente von der Ghettomauer wurden gelassen, mit einer Gedenktafel versehen erinnern sie noch heute an die Gräueltaten des Nazi-Okkupanten.
Die Grodzka-Str. (Burgstrasse) ist ein Teil des Krakauer Königsweges, führt uns vom Krakauer Marktplatz bis zur Wawel Burg. Die heutige Flanier- und Shoppingmeile war schon immer ein wichtiger mittelalterlicher Handelsweg, der von Ungarn nach Großpolen und weiter in die westeuropäische Städte führte. Hier befinden sich immer noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt – herrliche Bürgerhäuser, die Jahrhunderte lang namhaften polnischen Adelsfamilien gehörten. Wir begeben uns vom Krakauer Marktplatz, am Wielopolski-Palast vorbei, unterwegs sehen wir das moderne Gebäude „Pavillon Wyspiański 2000“, entdecken das älteste Hauswappen in Krakau, mehrere Kirchen und Klöster, Plätze, malerische Innenhöfe mit versteckten Restaurants und Cafés, die nur Einheimische kennen, um am Ende vor die Wawel-Burg zu gelangen.
Der Lagerkommandant Amon Goeth zeichnete sich durch seinen Sadismus aus. Er wurde angeklagt unter anderem wegen der Verantwortung für die Ermordung von mehr als 10.000 Menschen in Krakau-Podgórze. Göth wurde zum Tode verurteilt und 1946 in Krakau gehängt. Er wohnte in einer Villa, die man heute bei Voranmeldung noch besichtigen kann.
Das eh. Haus von Amon Goeth befindet sich in der Heltmana-Str. 22 in dem Stadtteil Podgórze. Hier befinden sich noch alte Möbel, die von Amon Goeth und seiner Frau benutzt wurden.
Die Villa wird der Öffentlichkeit von dem Schindlers-Institut zur Besichtigung offen gestellt.
Die Hohe Synagoge in der Josef-Straße gehört zu den ältesten in Kazimierz, sie wurde im 16. Jahrhundert als das dritte Gotteshaus der jüdischen Gemeinde errichtet. Da die Synagoge am Haupttor des jüdischen Viertels gebaut wurde, aus Sicherheitsgründen und damit der Straßenlärm die Betenden nicht stört, hat man beschlossen den Betsaal der Männer im ersten Stock zu unterbringen. Die Hohe Synagoge ist mit der kürzeren Seite der Josef-Straße zugewandt, empfehlenswert ist der Buchladen im Erdgeschoss, wo ein reiches Angebot an interessante Judaica unterbreitet wird – Bücher, Bilderbände, Cd-s mit Klesmer Musik.
Sie entstand im 17. Jahrhundert als eine Stiftung von Isaak Jakubowicz. Im Vergleich zu den engen Gassen, mit dem geräumigen Inneren, Stuckdekoration ähnelt sie fast einem prachtvollen Palast. Im Betsaal für Männer werden Dokumentarfilme vorgespielt, die das Leben in Kazimierz in der Vorkriegszeit präsentieren.
Besichtigung: 10.00 – 17.00, an jüdischen Feiertagen geschlossen