Remuh Friedhof

Der Remuh Friedhof gehört zu den ältesten Friedhöfen in Polen. Im 16. Jahrhundert gegründet, diente er 300 Jahre lang als die Ruhestätte der jüdischen Gemeinde. Unzählige, mit Baumwurzeln, Efeu und Gras überwucherte Grabsteine drängen sich auf dem kleinen Gelände, auf dem mehrere Schichten von Grabsteinen übereinander liegen.

Remuh-Friedhof
Remuh-Friedhof

Auf den Grabmälern des Judenfriedhofs kann man verschiedene Motive, Wappen und Symbole ablesen, die auf die Namen der Verstorbenen, ihre Berufe oder Abstammung hinweisen. Während der Nazi-Okkupation in den Jahren 1939-45 wurde der Friedhof fast vollständig zerstört. Die meisten Gräber wurden zerschlagen, bis auf die der Familie Remuh. Einer Legende zufolge sollte ein Nazisoldat, der das Grab des Rabbiners Moses Isserles Remuh zerstören wollte in demselben Moment an Herzinfarkt gestorben sein. Die frommen Juden haben diese Tatsache als eine Wunderkraft des Rabbiners anerkannt. Nach dem Krieg wurden hier archäologische Forschungen durchgeführt, infolge deren man Hunderte von Grabmälern in der Erde entdeckte, die später auf die Oberfläche gestellt wurden. An der Synagoge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Klagemauer errichtet, die aus Bruchstücken der zerstörten Grabsteine zusammengebaut wurde. Auf dem Friedhof erfahren Sie von der Anlage und dem Aussehen der jüdischen Nekropolen, von Bestattungsritualen und Trauerbräuchen der Juden, Sie erfahren auch warum jeder Besucher ein Steinchen und ein Zettelchen auf den Grabstein legt. Sie können sich hier auch Zeit für Besinnung und eigene Entdeckung der reichen jüdischen Grabsymbolik nehmen.

Besichtigung: 10.00 – 17.00, an jüdischen Feiertagen, am Sabbat geschlossen